Michaels
Gedicht |
|
BERTOLT
BRECHT
Vom armen B. B.
1
Ich, Bertolt Brecht, bin aus den schwarzen Wäldern.
Meine Mutter trug mich in die Städte hinein
Als ich in ihrem Leibe lag. Und die Kälte der Wälder
Wird in mir bis zu meinem Absterben sein.
2
In der Asphaltstadt bin ich daheim. Von allem Anfang
Versehen mit jedem Sterbsakrament:
Mit Zeitungen. Und Tabak. Und Branntwein.
Misstrauisch und faul und zufrieden am End.
3
Ich bin zu den Leuten freundlich. Ich setze
Einen steifen Hut auf nach ihrem Brauch.
Ich sage: es sind ganz besonders riechende Tiere
Und ich sage: es macht nichts, ich bin es auch.
4
In meine leeren Schaukelstühle vormittags
Setze ich mir mitunter ein paar Frauen
Und ich betrachte sie sorglos und sage ihnen:
In mir habt ihr einen, auf den könnt ihr nicht bauen.
5
Gegen abends versammle ich um mich Männer
Wir reden uns da mit »Gentleman« an
Sie haben ihre Füße auf meinen Tischen
Und sagen: es wird besser mit uns. Und ich frage nicht: wann.
|
6
Gegen Morgen in der grauen Frühe pissen die Tannen Und
ihr Ungeziefer, die Vögel, fängt an zu schrein.
Um die Stunde trink ich mein Glas in der Stadt aus und schmeiße
Den Tabakstummel weg und schlafe beunruhigt ein.
7
Wir sind gesessen ein leichtes Geschlechte
In Häusern, die für unzerstörbare galten
(So haben wir gebaut die langen Gehäuse des Eilands Manhattan
Und die dünnen Antennen, die das Atlantische Meer unterhalten).
8
Von diesen Städten wird bleiben: der durch sie hindurchging, der
Wind!
Fröhlich machet das Haus den Esser: er leert es.
Wir wissen, daß wir Vorläufige sind
Und nach uns wird kommen: nichts Nennenswertes.
9
Bei den Erdbeben, die kommen werden, werde ich hoffentlich
Meine Virginia nicht ausgehen lassen durch Bitterkeit
Ich, Bertolt Brecht, in die Asphaltstädte verschlagen
Aus den schwarzen Wäldern in meiner Mutter in früher Zeit.
[gedichtet 1922, veröffentlicht
1927]
|
|
Georgs
Gedicht |
|
Ich
begreife:
Die Hände tasten nach den Gegenständen,
und wenn nicht sie, dann die Füße,
so bilde ich mir einen Begriff.
"Abend ward und Morgen ward: Ein Tag."
noch
ein zweites Gedicht:
Ich
komme vom Gebirge her.
Es
dampft das Thal, es braust das Meer.
Ich
wandle still, bin wenig froh,
Und
immer fragt der Seufzer: wo?
Die
Sonne dünkt mich hier so kalt,
Die
Blüthe welk, das Leben alt,
Und
was sie reden, leerer Schall,
Ich
bin ein Fremdling überall.
Wo
bist du, mein geliebtes Land?
|
[Erfunden
als Morgentext, geschrieben als Abendtext, redigiert am Morgen,
ich lebe nicht gleichgestimmt.
Gedacht von Ort zu Ort und im Auto, festgehalten in Köln und an Hollands
Küste,
geändert in meinem Arbeitszimmer,
die Orte wandeln mich.]
Martin Buber/ Franz Rosenzweig:
Die fünf Bücher der Weisung. Heidelberg 1987, S. 9.,
Das
Land, das Land so hoffnungsgrün,
Das
Land, wo meine Rosen blüh'n,
Wo
meine Freunde wandelnd geh'n,
Wo
meine Todten aufersteh'n,
Das
Land, das meine Sprache spricht,
O
Land, wo bist du?
Ich
wandle still, bin wenig froh,
Und
immer fragt mein Seufzer: wo?
Im
Geisterhauch tönt's mir zurück:
"Dort,
wo du nicht bist, dort ist das Glück!"
[D.
489 (Op. 4, Nr.1), 1816; 1.Fassung (von 3 Fassungen); hrg. 1895. 3.Fassung
hrg. 1821, zusammen mit den Liedern "Morgenlied" (Eh die Sonne früh
aufsteht; D.685) und "Wandrers Nachtlied
(Der du von dem Himmel bist; D.224)]
|
|
Ilkas
Gedicht |
|
Sachliche Romanze
von Erich Kästner
Als sie einander acht Jahre kannten
(und man darf sagen sie kannten sich gut),
kam ihre Liebe plötzlich abhanden.
Wie andern Leuten ein Stock oder Hut.
Sie waren traurig, betrugen sich heiter,
versuchten Küsse, als ob nichts sei,
und sahen sich an und wußten nicht weiter.
Da weinte sie schließlich. Und er stand dabei.
|
Vom
Fenster aus konnte man Schiffen winken.
Er sagte es sei schon viertel nach vier
und Zeit irgendwo Kaffe zu trinken.
Nebenan übte ein Mensch Klavier.
Sie gingen ins kleinste Café am Ort
und rührten in ihren Tassen.
Am Abend saßen sie immer noch dort.
Sie saßen allein, und sie sprachen kein Wort
und konnten es einfach nicht fassen. |
|
Peters
Gedichte:
|
|
Bumerang
Joachim Ringelnatz
War einmal ein Bumerang,
war ein Weniges zu lang.
Bumerang flog ein Stück,
Aber kam nicht mehr zurück.
Publikum - noch stundenlang -
wartete auf Bumerang.
Möwenlied
Christian Morgenstern
Die Möwen sehen alle aus,
als ob sie Emma hießen.
Sie tragen einen weißen Flaus
und sind mit Schrot zu schießen.
Ich schieße keine Möwe tot,
ich lass sie lieber leben -
und füttre sie mit Roggenbrot
und rötlichen Zibeben.
O Mensch, du wirst nie nebenbei
der Möwe Flug erreichen.
Wofern Du Emma heißest, sei
zufrieden, ihr zu gleichen.
|
Der
Lattenzaun
Christian Morgenstern
Es war einmal ein Lattenzaun,
mit Zwischenraum, hindurch zu schaun.
Ein Architekt, der dieses sah,
stand eines Abends plötzlich da -
und nahm den Zwischenraum heraus
und baute draus ein großes Haus.
Der Zaun indessen stand ganz dumm,
mit Latten ohne was herum.
Ein Anblick grässlich und gemein.
Drum zog ihn der Senat auch ein.
Der Architekt jedoch entfloh
nach Afri- od- Ameriko.
|
|
Heinrichs
Gedichte |
|
Ernst
Jandl:
Mein bestes Gedicht
Ein
bestes Gedicht
Manches
meiner Gedichte ist mein bestes Gedicht. - Was soll das heißen:
manches seiner Gedichte ist sein bestes Gedicht? Sein bestes Gedicht kann
doch nur ein einziges sein. - Ja, mein bestes Gedicht kann immer nur ein
einziges sein. - „Immer nur" stimmt nicht, man muß sagen „überhaupt";
sein bestes Gedicht kann überhaupt nur ein einziges sein. - Dieser
Ansicht bin ich nicht; eines kann das beste sein, um es mit lauter Stimme
vorzulesen; eines kann das beste sein, um die Leser oder Zuhörer
zum Lachen zu bringen; eines kann das beste sein, um die Leser oder Zuhörer
ganz ernst und nachdenklich zu machen. So können viele Gedichte das
beste sein, und zwar jedes auf seine eigene Weise.
Ernst Jandl
ich dir
zitieren ein gedichten
ich sein sprachenkunstler, sprachenkunstler
ich dir zitieren einen goethen:
in walden ich gehen so führen mich hinnen
und nichtsen zu suchen das sein mein sinnen
in walden ich sehen ein blumen stehn
wie sternen leuchten wie augen schön
ich wollen den blumen brechen sein
sprechen den blumen: nein nein nein
in walden ich gehen so führen mich hinnen
und nichtsen zu suchen das sein mein sinnen
sein ein goethen-spruchen
goethen-gedichten...
das sein ein sprach...
aus: Die Humanisten, Konservationsstück in einem
Akt
Am
Abend vor Monikas Halbjahresgedächtnis schreibe ich ein Gedicht
der polnischen Dichterin Wislawa Szymborska, Literatur-Nobelpreis-trägerin
1996 ab, das mir sehr gut gefällt:
|
Wislawa
Szymborska
Etwas über die Seele
Eine Seele hat man.
Ununterbrochen und für immer
hat sie niemand.
Tag für Tag
Jahr für Jahr vergehen
möglicherweise ohne sie.
Manchmal nistet sie sich nur
in den Ängsten und im Entzücken der Kindheit
für länger ein.
Manchmal nur im Staunen darüber,
dass wir alt sind.
Bei mühsamen Arbeiten,
wie Verrücken der Möbel,
Kofferschleppen
oder beim Fußmarsch im engen Schuhwerk,
assistiert sie uns selten.
Wird ein Fragebogen ausgefüllt,
Fleisch gehackt,
nimmt sie sich in der Regel frei.
Von tausend unserer Gespräche
beteiligt sie sich an einem,
und auch das nicht unbedingt,
denn sie mag lieber schweigen.
Beginnt unser Körper zu schmerzen,
macht sie sich heimlich davon.
Wählerisch ist sie:
Sie sieht uns ungern in der Masse,
Das Gerassel der Interessen
und wenn wir um irgendeine Überlegenheit kämpfen,
widert sie an.
Freude und Trauer
sind für sie nicht zwei verschiedene Gefühle,
Nur wenn sie sich beide verbinden,
ist sie zugegen.
Wir können mit ihr rechnen,
wenn wir ganz unsicher sind
und neugierig auf alles.
Von den materiellen Dingen
mag sie die Pendeluhren
und Spiegel, die emsig arbeiten,
selbst wenn niemand zusieht.
Sie sagt nicht woher sie kommt
und wann sie wieder verschwindet,
doch sie wartet ausdrücklich auf solche Fragen.
Es sieht so aus,
dass wie wir sie,
auch sie uns
für irgendetwas braucht.
(2000,
Aus dem Polnischen übertragen
von Karl Dedecius 7.4.2000)
|
|
Alexandras
Gedicht |
|
DER
SCHNEE
von Robert Walser
Der
Schnee fällt nicht hinauf
sondern nimmt seinen Lauf
hinab und bleibt hier liegen,
noch nie ist er gestiegen.
Er ist in jeder Weise
in seinem Wesen leise,
von Lautheit nicht die kleinste Spur.
Glichest doch du ihm nur.
Das Ruhen und das Warten
sind seiner üb'raus zarten
Eigenheit eigen,
Er lebt im Sichhinunterneigen.
Nie kehrt er dorthin
je zurück,
von wo er niederfiel,
er geht nicht, hat kein Ziel,
das Stillsein ist sein Glück.
|
DER
SCHNEE
von Robert Walser
Der
Schnee fällt nicht hinauf
sondern nimmt seinen Lauf
hinab und bleibt hier liegen,
noch nie ist er gestiegen.
Er ist in jeder Weise
in seinem Wesen leise,
von Lautheit nicht die kleinste Spur.
Glichest doch du ihm nur.
Das Ruhen und das Warten
sind seiner üb'raus zarten
Eigenheit eigen,
Er lebt im Sichhinunterneigen.
Nie kehrt er dorthin
je zurück,
von wo er niederfiel,
er geht nicht, hat kein Ziel,
das Stillsein ist sein Glück.
|
|
Karins
Gedicht: |
|
Johann Wolfgang
von Goethe
Prometheus
(in seiner Werkstatt)
Bedecke
deinen Himmel, Zeus,
Mit Wolkendunst,
Und übe, dem Knaben gleich,
Der Disteln köpft,
An Eichen dich und Bergeshöhn!
Mußt mir meine Erde
Doch lassen stehn,
Und meine Hütte, die du nicht gebaut,
Und meinen Herd,
Um dessen Glut
Du mich beneidest.
Ich kenne nichts Ärmeres
Unter der Sonne, als euch, Götter!
Ihr nähret kümmerlich
Von Opfersteuern
Und Gebetshauch
Eure Majestät,
Und darbtet, wären
Nicht Kinder und Bettler
Hoffnungsvolle Thoren
Da ich ein Kind war,
Nicht wußte wo aus noch ein,
Kehrte ich mein verirrtes Auge
Zur Sonne, als wenn drüber wär
Ein Ohr, zu hören meine Klage,
Ein Herz wie meins,
Sich des Bedrängten zu erbarmen.
|
Wer
half mir Wider
der Titanen Übermut?
Wer rettete vom Tode mich,
Von Sklaverei?
Hast du nicht alles selbst vollendet,
Heilig glühend Herz?
Und glühtest jung und gut,
Betrogen, Rettungsdank
Dem Schlafenden da droben?
Ich dich ehren? Wofür?
Hast du die Schmerzen gelindert
Je des Beladenen?
Hast du die Tränen gestillet
Je des Geängsteten?
Hat nicht mich zum Manne geschmiedet
die allmächtige Zeit
Und das ewige Schicksal,
Meine Herren und deine?
Wähntest du etwa,
Ich sollte das Leben hassen,
In Wüsten fliehen,
Weil nicht alle Blütenträume reiften?
Hier sitz ich, forme Menschen
Nach meinem Bilde,
Ein Geschlecht, das mir gleich sei,
Zu leiden, zu weinen,
zu genießen und zu freuen sich,
Und Dein nicht zu achten
Wie ich! |
|
Rendels Gedicht (zugesendet aus Florenz im Januar 2010): |
Friedrich Hölderlin
Il mezzo della vita
Di gialle pere il suolo
e colmo di rose selvagge
pende nel lago, voi cigni del cuore,
e il capo di baci ubriaco
nell'acqua tuffate
ch'è santa e non turba.
Ahimè, dove li prendo,
ora ch'è inverno, i fiori, e dove
del sole la luce, della terra
l'ombra? Al freddo muti
se ne stanno i muri, nel vento
stridono le banderuole.
Gianfranco Contini (Übersetzung)
|
Friedrich Hölderlin
Hälfte des Lebens Mit gelben Birnen hänget
Und voll mit wilden Rosen
Das Land in den See,
Ihr holden Schwäne,
Und trunken von Küssen,
Tunkt ihr das Haupt
Ins heilig nüchterne Wasser. Weh mir, wo nehm ich, wenn
Es Winter ist, die Blumen, und wo
Den Sonnenschein,
Und Schatten der Erde?
Die Mauern stehn
Sprachlos und kalt, im Winde
Klirren die Fahnen. |
"Der Hölderlin isch (n)et verruckt gewes" — Graffiti in Tübingen (Foto: © Bernhard Johannes Blume) |
|
Daschas
Gedicht: |
|
Publius Ovidius Naso
Amores - Liber 1
Aestus
erat, mediamque dies exegerat horam;
adposui
medio membra levanda toro.
pars
adaperta fuit, pars altera clausa fenestrae;
quale
fere silvae lumen habere solent,
qualia
sublucent fugiente crepuscula Phoebo,
aut
ubi nox abiit, nec tamen orta dies.
illa verecundis lux est praebenda puellis,
qua
timidus latebras speret habere pudor.
ecce,
Corinna venit, tunica velata recincta,
candida
dividua colla tegente coma -
qualiter
in thalamos famosa Semiramis isse
dicitur,
et multis Lais amata viris.
Deripui
tunicam - nec multum rara nocebat;
pugnabat
tunica sed tamen illa tegi.
quae
cum ita pugnaret, tamquam quae vincere nollet,
victa
est non aegre proditione sua.
ut
stetit ante oculos posito velamine nostros,
in
toto nusquam corpore menda fuit.
quos
umeros, quales vidi tetigique lacertos!
forma
papillarum quam fuit apta premi!
quam
castigato planus sub pectore venter!
quantum
et quale latus! quam iuvenale femur!
Singula
quid referam? nil non laudabile vidi
et
nudam pressi corpus ad usque meum.
Cetera
quis nescit? lassi requievimus ambo.
proveniant
medii sic mihi saepe dies!
Lust
auf mehr Ovid oder andere Lateiner im Urtext?
Dann besucht einmal die
Bibliothec
Augustana:
|
Ovid
Corinna im Garten
Heiß
war´s, der Tag vertrieb die Stunde des Mittags,
um
zu entspannen lag ich auf meinem Bette.
Ein
Teil der Fenster stand offen, die anderen waren geschlossen.
Ein
Licht, wie man´s gewöhnlich in Wäldern findet,
zwielichtiger
Schatten, sie leuchten hinauf zum fliehenden Phoebus;
oder
die Stimmung, wenn die Nacht weicht, noch vor Beginn des Tages.
Dies schüchterne Licht ist so recht für Mädchen geschaffen,
deren
scheue Scham sich zu verstecken sucht.
Sieh
an, Corinna erschien, entgürtet das luftige Hemdchen,
glänzend
deckte gescheiteltes Haar ihren Nacken -
So
trug´s die berühmte Semiramis in ihren Kammern
angeblich,
auch Laïs, die von vielen Männern geliebte.
Weg
riss ich ihr Kleid - kaum hindert´dabei mich das Stöffchen;
dennoch
kämpfte sie drum, zu decken die eigene Blöße.
Aber
obwohl sie so kämpfte, wollt´ sie am Ende nicht siegen;
und
sie wurde besiegt, doch war der Verrat ihr nicht peinlich.
Wie
sie nun da stand, entkleidet vor meinen Augen -
kein
Makel war da an ihrem Körper zu finden .
Welch´
Schultern, welch´ Arme sah ich und konnt´ sie berühren!
Drücken
die beiden formvollendeten Wärzchen!
Wie
geebnet ihr Bauch, glatt unter den festen Brüsten!
Die
Lenden, wie üppig und schön, und wie jung ihre Schenkel!
Was
soll ich noch Einzelnes schildern, nichts sah ich was nicht zu loben.
Und
ich presste die Nackte sehr lange an meinen Körper .
Wer
kennt nicht den Rest? Ermattet ruhten wir beide.
Tage
mit solchen Stunden, die könnten öfter passieren!
(Übersetzung: Michael Cornelius Zepter ©)
|
|
|
Lieber
Michael, ganz herzlichen Dank, dass Du bei der Aktion "Lieblingsgedicht"
an mich gedacht hast. Da ich nicht unbedingt als Gedichtefan zu bezeichnen
bin, habe ich mich - bitte entschuldige - nicht aktive eingemengt. Trotzdem
- und vor allem weil Du am Ball geblieben bist - habe ich jetzt gleich mal
nach einem Gedicht gesucht, welches mir gefällt. Leider bin ich nicht fündig
geworden. Aber eine kleine Geschichte zum Thema Gedicht will ich Dir noch
zum Besten geben: Zum Anlaß der Konfirmation meiner Cousine Paula forderte
deren Mutter die eingeladenen Bekannten und Freunde auf, ein Foto und ein
Lieblingsgedicht mitzubringen. Ich habe mir damals mindestens zwei Wochen
lang den Kopf zerbrochen und am Ende ein Gedicht favourisiert, welches keine
mir bekannten Worte enthielt sondern als ein Spiel aus wortähnlichen Ausdrücken
vom Klang der aneinandergereihten Konsonanten und Vokale lebt, wobei man
hier und da meinte, eine Bedeutung könnte sich verborgen haben. Nun finde
ich auch dieses Gedicht nicht mehr und kann auch den Dichter leider nicht
benennen. Es ging ungefähr so: |
Trutzkabsinen
upsalat
wurlasinen maladat
hierakreuten machmadien
loratreuben nubrasien
kulabhuchten wurfsalat
mechmelechmen rasharzat
geropslooren hurlekroicht
schneerenkröpfe blodefleucht ...
|
vielleicht
war es aber auch ganz anders!
|
|
dieses kleine E-mail-Projekt entstand im Sommer 2000 in Anregung durch die
Aktion des Westdeutschen Rundfunks. Umfrage: "Mein Lieblingsgedicht"
der WDR; er hat die Seiteallerdings inzwischen gelöscht)
Zurück zur Seite "Lyrisches"
|