Der Büstenhalter

(frz., engl. brassière, Abk. engl. bra, >Leibchen<), heute meist abgekürzt BH.

Melanie Windelen

 

  • Der Büstenhalter stellt eine stützende, form-gebende Umhüllung der Brüste dar. Er entwickelte sich ab Ende dem 19.Jh. im Rahmen der Reform der Damenbekleidung bzw. der Abwendung vom Korsett. 1912 wurde der erste BH ("Hautana-Brusthalter") patentiert. Er hatte eine stützende Funktion ohne steife Einlagen.
  • In den 20er Jahren trug die Frau ein abflachendes Brustband, das die weiblichen Formen möglichst flach halten sollte, ganz gemäß dem Ideal einer knabenhaften Figur.
  • In den 30er bis 50er Jahren bekam der BH raffinierte Absteppungen, Auflagen und Versteifungen (auch mit Metallbügeln gerahmte Körbchen), die den Brüsten eine spitze, auseinander stehende Form geben sollten.
  • Ende der 60er Jahre wurde von Rudi Gernreich (1922-85, Oben-ohne-Mode) in der Form von zwei durchsichtigen, vorgeformten Mulden ein BH unter der Bezeichnung "No-bra-bra" (>Kein-BH-BH<) in Mode gebracht.
  • Während in den 1970er und 1980er Jahren junge Frauen entsprechend ihrer aktiv-emanzipierten Einstellung oft keinen BH trugen, kam es nach 1990, u.a. beeinflusst durch Pop-Star Madonna, zu einem Revival des BHs durch den Wonderbra mit Einlage und dem Push-up-bra mit Bügel.
  • Seit 1997 geht der Trend wieder zu natürlichen Formen über.
busenfreies Korsett - kretisch-minoisch
Korsett kretisch-minoisch

Belle Époque
Zierbüstenhalter "Belle Époque"

Horst P Horst: Corsage 1980
Corsage 1980 (Foto Horst P. Horst)

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