Jetzt kommt ein
Fest, wie es noch keines gab
Mit Gier im Herzen, Funken in den Augen.
Granatäpfel platzen, streuen ihr Kerne.
Man säuft und frisst und schluckt und rafft.
Ein Höllenlärm aus Hupen, Kreischen, Schrein
und ein Parfüm-Mixage aus allen Düften
von orientalischen Chemiefabriken ...
Das Kerzenlicht
in einer stillen Nacht,
ein kleiner, fast verlor’ner Abendstern,
ein Vogelflug, ein Wind von jungem Heu,
der flüchtige Geschmack der frisch gepflückten Beere,
der Pilzgeruch im Moos und unter Tannenschonung.
Es knackt die Flamme — kleines Feuerchen ...
In einem Jahr
vielleicht — ein Fest der Feste —
da braust ein Brand, der alle Kinobrände übertrifft.
Ein großes Lärmen, dem dann Stille folgt —
so tief, dass unsre Ohren bersten werden.
Und ein so unsäglicher Gestank,
dass wir vor Ekel in die Berge kriechen
und Aug und Nas und Mund bedecken
und doch nicht wehren können
der Gewalt ...
Michael
Zepter: "Chaotische Struktur"
Zeichnung und Malerei auf Karton
1987
|